Investoreninformationen 2015

07.08.2015 Erste Group: Ergebnis H1 2015

Erste Group erwirtschaftet in H1 15 einen Nettogewinn von EUR 487,2 Mio; NPL-Quote verbessert sich auf 7,7%, CET 1-Quote (B3 final) steigt auf 11,3%

Download  - Investoreninformation 07.08.2015

Highlights
GuV-Zahlen: 1–6 2015 verglichen mit 1–6 2014, Bilanzzahlen: 30. Juni 2015 verglichen mit 31. Dezember 2014

Der Zinsüberschuss ging auf EUR 2.211,9 Mio zurück (EUR 2.243,6 Mio), was im Wesentlichen auf das anhaltend niedrige Marktzinsniveau sowie erwartete Entwicklungen in Rumänien und Ungarn zurückzuführen war. Der Anstieg im Provisionsüberschuss auf EUR 917,4 Mio (EUR 907,0 Mio) wurde durch ein verbessertes Ergebnis aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft sowie dem Zahlungsverkehr begünstigt. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis reduzierte sich auf EUR 136,5 Mio (EUR 138,0 Mio). Die Betriebserträge gingen moderat auf EUR 3.399,4 Mio (-0,7%; EUR 3.421,7 Mio) zurück.

Der Verwaltungsaufwand blieb mit EUR 1.896,8 Mio unverändert (EUR 1.896,4 Mio). Daraus resultierte ein Rückgang im Betriebsergebnis auf EUR 1.502,6 Mio (-1,5%; EUR 1.525,3 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation belief sich auf 55,8% (55,4%).

Die  Wertberichtigungen für nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanzierte finanzielle Vermögenswerte (netto) sanken signifikant auf EUR 373,9 Mio bzw. 58 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (-53,0%, EUR 796,1 Mio bzw. 125 Basispunkte), insbesondere bedingt durch einen deutlichen Rückgang in Rumänien, aber auch durch einen positiven Trend in allen österreichischen Segmenten. Die NPL-Quote verbesserte sich erneut auf 7,7% (8,5%). Die NPL-Deckungsquote lag bei 68,2% (68,9%).

Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -200,6 Mio (EUR -1.271,8 Mio). Verantwortlich für die signifikante positive Veränderung war der Wegfall hoher negativer Einmaleffekte im ersten Halbjahr 2014 (insbesondere Abschreibung immaterieller Vermögenswerte). In den aktuellen Werten ist die Bildung von Rückstellungen für die gesamten für 2015 erwarteten Beiträge in nationale Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 55,2 Mio bereits enthalten. Signifikant blieben mit EUR 137,2 Mio (EUR 154,1 Mio) die Banken- und Transaktionssteuern: EUR 60,1 Mio (EUR 63,2 Mio) in Österreich, EUR 11,6 Mio (EUR 20,7 Mio) in der Slowakei sowie EUR 65,5 Mio (EUR 70,1 Mio) in Ungarn (inkludiert die gesamte Bankensteuer von EUR 46,0 Mio für 2015).

Die Steuern vom Einkommen beliefen sich auf EUR 273,4 Mio (EUR 335,6 Mio), das entspricht einer Steuerquote von 28,4%. Bedingt durch die gute Risikoentwicklung der Sparkassen und den Turnaround in Rumänien war die Minderheitenquote mit EUR 203,4 Mio (EUR 52,7 Mio) historisch hoch. Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg auf EUR 487,2 Mio (EUR -929,7 Mio).

Das gesamte Eigenkapital (nach IFRS) stieg auf EUR 14,0 Mrd (EUR 13,4 Mrd). Unter Hinzurechnung des Zwischengewinns stieg das harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 11,6 Mrd (EUR 10,6 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) beliefen sich auf EUR 16,8 Mrd (EUR 15,8 Mrd). Das Gesamtrisiko, die risikogewichteten Aktiva aus Kredit-, Markt- und operationalem Risiko (Basel 3 aktuell) ging auf EUR 100,3 Mrd (EUR 100,6 Mrd) zurück. Die harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei 11,6 % (10,6%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 16,8 % (15,7%).

Die Bilanzsumme erhöhte sich auf EUR 197,5 Mrd (EUR 196,3 Mrd), Haupttreiber waren der Anstieg des Kundenkreditvolumens – die Kundenkredite (netto) stiegen auf EUR 123,5 Mrd (EUR 120,8 Mrd) – sowie der Interbankenfinanzierungen. Passivseitig erhöhten sich die Kundeneinlagen auf EUR 124,5 Mrd (EUR 122,6 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 99,2% (98,6%).

Ausblick

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die wichtigsten CEE-Märkte, ausgenommen Kroatien, wird in erster Linie – getragen durch robuste Inlandsnachfrage – ein reales BIP-Wachstum von 2–4% für 2015 erwartet. Für Österreich wird ein reales BIP-Wachstum von unter 1% prognostiziert.

Eigenkapitalverzinsung um immaterielle Vermögenswerte bereinigt (ROTE) von 8–10% in 2015 erwartet (Eigenkapital abzüglich immaterieller Vermögenswerte zum Jahresende 2014: EUR 8,4 Mrd). Das Betriebsergebnis dürfte im mittleren einstelligen Prozentbereich rückläufig sein. Diese Entwicklung resultiert aus einem niedrigeren, dafür jedoch nachhaltigen Betriebsergebnis in Ungarn (aufgrund der im Zusammenhang mit der Konvertierung der Fremdwährungskredite niedrigeren durchschnittlichen Kreditvolumina) sowie in Rumänien (aufgrund des niedrigeren Unwinding-Effekts) und aus dem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Für 2015 werden ein Kreditwachstum im niedrigen einstelligen Bereich und ein Rückgang der Risikokosten auf etwa EUR 0,9–1,1 Mrd erwartet. Die Bankenabgaben werden 2015 auf voraussichtlich EUR 360 Mio steigen, darin inkludiert sind Parallel- beiträge zu nationalen und europäischen Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds. Gespräche mit der österreichischen Regierung hinsichtlich einer Anrechnung sind noch nicht abgeschlossen.

Risikofaktoren für Ausblick. Verbraucherschutzinitiativen wie ein mögliches Programm zur Unterstützung von CHF-Gläubigern in Kroatien sowie geopolitische Risiken könnten sich wirtschaftlich negativ auswirken.