03.06.2015 

Andreas Treichl: Das Rumäniengeschäft aus neuer Perspektive  

In einem Interview mit dem täglich erscheinenden rumänischen Wirtschaftsblatt Ziarul Financiar sprach Andreas Treichl über die BCR – Rumäniens größte Bank – die ein Drittel der rumänischen Wirtschaft finanziert, über ihre Restrukturierung, die Bereinigung notleidender Kredite („NPLs“) und die Zukunftspläne der BCR.

Andreas Treichl unterstrich, dass das Sanierungsprogramm der BCR die Effizienz um 20% steigerte und die Bank grundlegend veränderte. „Der Abbau von Risiken hat den Aktionären hohe Kosten verursacht und uns gelehrt, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Unsere steten Bemühungen um die Verbesserung der Qualität des Kreditbestandes haben sich gelohnt und die Grundlage für einen Neustart und nachhaltiges Wachstum der BCR gelegt“, so Treichl.

Hohe Qualität in der Kundenbetreuung spielt bei der Umsetzung der Strategie der BCR eine entscheidende Rolle. Deshalb konzentrieren sich die Anstrengungen der BCR derzeit auf wesentliche Verbesserungen, wie zum Beispiel die Neugestaltung des Kreditprozesses, die Modernisierung von Infrastruktur und Technologien, operatives und analytisches CRM (Customer Relationship Management) und die Schulung, Testung und Lizensierung der Mitarbeiter.

Insgesamt verfolgt die Strategie der BCR die Erwirtschaftung solider Erträge, Schaffung eines Mehrwerts für Kunden und damit die Finanzierung der rumänischen Wirtschaft sowie die Förderung des Wohlstands.

Einige Highlights des Interviews:

  • Die Sanierung der BCR im vergangenen Jahr trägt bereits erste Früchte in Form rückläufiger Risikokosten für notleidende Kredite und stabiler Vorsorgen. Die Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds belebt zudem das Kreditgeschäft. Die NPL-Quote der BCR ist von 30,3% im ersten Quartal 2014 auf 25,6% im ersten Quartal 2015 gesunken. Die Anhebung der Kreditqualität hat nach wie vor Priorität. Sie ist die Voraussetzung für die Belebung des Kreditgeschäfts und dafür, dass die BCR ihre Rolle als echter Finanzintermediär für Rumänien erfüllen kann.
  • Die BCR muss ihre Beziehungen zu Firmenkunden strukturell verbessern. Dazu wird eine umfassende Neubewertung der Produkte und Abläufe bei der Kreditvergabe durchgeführt. Unser Fokus liegt auf regionalen Unternehmen in strategischen Industriesektoren, der exportgetriebenen Sachgütererzeugung sowie der Infrastruktur. Bleibt der Finanzierungsbedarf der Region intakt und wird der europäische Binnenmarkt weiter gestärkt, kann die Konzentration der BCR auf Firmenkunden eine hohe Wertschöpfung schaffen.
  • Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung Rumäniens besteht in allen Wirtschaftssektoren Potenzial für neues Kreditgeschäft. Die Konsumnachfrage erholt sich und der erhöhte Konsum könnte auch im Unternehmenssektor einen positiven Stimmungsumschwung bewirken. Was das Privatkundengeschäft betrifft, hat die Bevölkerung psychologisch ihre Lehren aus der Krise gezogen und verhält sich jetzt viel konservativer.
  • Wir sehen hohes Potenzial bei Krediten in der rumänischen Lokalwährung. Bei Hypothekarkrediten für Verbraucher sind wir mit einem Viertel des Neugeschäfts in RON Marktführer. Bei Konsumkrediten hat die verbesserte Risikobeurteilung zu einer Belebung und Ausweitung der Kreditvolumina geführt, und dieses Potenzial sehen wir mittelfristig auch bei Firmenkrediten. Die strategische Entscheidung der BCR, RON-Kredite anstelle von Fremdwährungskrediten zu forcieren, war goldrichtig, vor allem, da die Zinsen für RON-Kredite dramatisch gesunken sind.
  • Ganz besonders möchte ich unser langfristiges Bekenntnis zur Infrastrukturfinanzierung in Rumänien hervorheben. Ich bin davon überzeugt, dass sich die lokale Politik – unabhängig von der regierenden Partei – der Notwendigkeit bewusst ist, auch über den vierjährigen Wahlzyklus hinaus reichende große Infrastrukturprojekte zu vergeben und diese im nationalen Interesse mit hoher Priorität zu verfolgen.
  • Unser Engagement für Rumänien und Zentral- und Osteuropa wird von zwei Säulen getragen: Der Fortsetzung des Projekts Europäische Union und dem anhaltenden gesellschaftlichen Trend zur Entwicklung einer wohlhabenden Mittelklasse. Aus historischer Perspektive haben diese Märkte in den gerade einmal 25 Jahren seit dem Zusammenbruch des Kommunismus Europa noch gar nicht gezeigt, was sie alles können, da die Mittelklasse erst im Entstehen ist. Das ist ein logischer Vorgang, und deshalb ist mein Vertrauen in die BCR und in Rumänien unverändert stark.
  • Unsere Zielsetzungen stehen in engem Zusammenhang mit den wirtschaftlichen, politischen und regulatorischen Vorhaben Rumäniens, weshalb wir sehr engagierte Fürsprecher des Landes sind. Das Wichtigste ist, Perspektiven und Prioritäten auf höchster Ebene abzustimmen, damit alle am selben Strang ziehen.
  • Wir werden in Rumänien auch weiterhin stark engagiert bleiben. Der Erfolg des Landes ist auch unser Erfolg.

In einem Interview mit dem täglich erscheinenden rumänischen Wirtschaftsblatt Ziarul Financiar sprach Andreas Treichl über die BCR – Rumäniens größte Bank – die ein Drittel der rumänischen Wirtschaft finanziert, über ihre Restrukturierung, die Bereinigung notleidender Kredite („NPLs“) und die Zukunftspläne der BCR.

Andreas Treichl unterstrich, dass das Sanierungsprogramm der BCR die Effizienz um 20% steigerte und die Bank grundlegend veränderte. „Der Abbau von Risiken hat den Aktionären hohe Kosten verursacht und uns gelehrt, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Unsere steten Bemühungen um die Verbesserung der Qualität des Kreditbestandes haben sich gelohnt und die Grundlage für einen Neustart und nachhaltiges Wachstum der BCR gelegt“, so Treichl.

Hohe Qualität in der Kundenbetreuung spielt bei der Umsetzung der Strategie der BCR eine entscheidende Rolle. Deshalb konzentrieren sich die Anstrengungen der BCR derzeit auf wesentliche Verbesserungen, wie zum Beispiel die Neugestaltung des Kreditprozesses, die Modernisierung von Infrastruktur und Technologien, operatives und analytisches CRM (Customer Relationship Management) und die Schulung, Testung und Lizensierung der Mitarbeiter.

Insgesamt verfolgt die Strategie der BCR die Erwirtschaftung solider Erträge, Schaffung eines Mehrwerts für Kunden und damit die Finanzierung der rumänischen Wirtschaft sowie die Förderung des Wohlstands.

Einige Highlights des Interviews:

  • Die Sanierung der BCR im vergangenen Jahr trägt bereits erste Früchte in Form rückläufiger Risikokosten für notleidende Kredite und stabiler Vorsorgen. Die Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds belebt zudem das Kreditgeschäft. Die NPL-Quote der BCR ist von 30,3% im ersten Quartal 2014 auf 25,6% im ersten Quartal 2015 gesunken. Die Anhebung der Kreditqualität hat nach wie vor Priorität. Sie ist die Voraussetzung für die Belebung des Kreditgeschäfts und dafür, dass die BCR ihre Rolle als echter Finanzintermediär für Rumänien erfüllen kann.
  • Die BCR muss ihre Beziehungen zu Firmenkunden strukturell verbessern. Dazu wird eine umfassende Neubewertung der Produkte und Abläufe bei der Kreditvergabe durchgeführt. Unser Fokus liegt auf regionalen Unternehmen in strategischen Industriesektoren, der exportgetriebenen Sachgütererzeugung sowie der Infrastruktur. Bleibt der Finanzierungsbedarf der Region intakt und wird der europäische Binnenmarkt weiter gestärkt, kann die Konzentration der BCR auf Firmenkunden eine hohe Wertschöpfung schaffen.
  • Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung Rumäniens besteht in allen Wirtschaftssektoren Potenzial für neues Kreditgeschäft. Die Konsumnachfrage erholt sich und der erhöhte Konsum könnte auch im Unternehmenssektor einen positiven Stimmungsumschwung bewirken. Was das Privatkundengeschäft betrifft, hat die Bevölkerung psychologisch ihre Lehren aus der Krise gezogen und verhält sich jetzt viel konservativer.
  • Wir sehen hohes Potenzial bei Krediten in der rumänischen Lokalwährung. Bei Hypothekarkrediten für Verbraucher sind wir mit einem Viertel des Neugeschäfts in RON Marktführer. Bei Konsumkrediten hat die verbesserte Risikobeurteilung zu einer Belebung und Ausweitung der Kreditvolumina geführt, und dieses Potenzial sehen wir mittelfristig auch bei Firmenkrediten. Die strategische Entscheidung der BCR, RON-Kredite anstelle von Fremdwährungskrediten zu forcieren, war goldrichtig, vor allem, da die Zinsen für RON-Kredite dramatisch gesunken sind.
  • Ganz besonders möchte ich unser langfristiges Bekenntnis zur Infrastrukturfinanzierung in Rumänien hervorheben. Ich bin davon überzeugt, dass sich die lokale Politik – unabhängig von der regierenden Partei – der Notwendigkeit bewusst ist, auch über den vierjährigen Wahlzyklus hinaus reichende große Infrastrukturprojekte zu vergeben und diese im nationalen Interesse mit hoher Priorität zu verfolgen.
  • Unser Engagement für Rumänien und Zentral- und Osteuropa wird von zwei Säulen getragen: Der Fortsetzung des Projekts Europäische Union und dem anhaltenden gesellschaftlichen Trend zur Entwicklung einer wohlhabenden Mittelklasse. Aus historischer Perspektive haben diese Märkte in den gerade einmal 25 Jahren seit dem Zusammenbruch des Kommunismus Europa noch gar nicht gezeigt, was sie alles können, da die Mittelklasse erst im Entstehen ist. Das ist ein logischer Vorgang, und deshalb ist mein Vertrauen in die BCR und in Rumänien unverändert stark.
  • Unsere Zielsetzungen stehen in engem Zusammenhang mit den wirtschaftlichen, politischen und regulatorischen Vorhaben Rumäniens, weshalb wir sehr engagierte Fürsprecher des Landes sind. Das Wichtigste ist, Perspektiven und Prioritäten auf höchster Ebene abzustimmen, damit alle am selben Strang ziehen.
  • Wir werden in Rumänien auch weiterhin stark engagiert bleiben. Der Erfolg des Landes ist auch unser Erfolg.
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