31.01.2020


69 Prozent im Burgenland überzeugt:
Lebensstandard sinkt ohne private Vorsorge

  • 9 von 10 Befragte orten starke Veränderung bei Ansprüchen künftiger Pensionisten
  • Nur jeder Zweite glaubt an eine gesetzliche Rente in der heutigen Form
  • 80 Prozent halten eine private Pflegeversicherung für unabdingbar
  • Monatliche Lücke: 1.487 Euro fehlen jedem Befragten im Burgenland für Pflege

Die Erkenntnis, dass private Vorsorgemaßnahmen aufgrund sinkender Sozialleistungen essentiell sind, ist – laut vorliegender IMAS-Studie im Auftrag von s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen – bei 88 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer bereits fest im Bewusstsein verankert. Und das, speziell vor dem Hintergrund sich stark verändernder Lebensvorstellungen zukünftiger Pensionisten-Generationen darüber, was ihnen später in ihrer Pension einmal wichtig sein wird. Die stärksten Veränderungen zu früheren Pensionisten-Generationen sehen die Befragten im Burgenland in einem verstärkten Wunsch aktiv Gesundheitsvorsorge zu betreiben (75 Prozent), nach ausgedehnten Reisen und sich dabei die Welt anzusehen (70 Prozent) sowie Gesundheitsbewusst zu leben mit 69 Prozent. Danach folgt das Leben zu genießen, gut essen und trinken (67 Prozent) und die neue Freizeit intensiv zu nutzen sowie Sport zu treiben (65 Prozent).


Lebensstandard: Gesetzliche Rente kein Garant mehr

Wer im Alter aktiv sein möchte, benötigt dazu die entsprechenden finanziellen Mittel. „Haben sich Eltern- und Großeltern dabei noch auf den Staat verlassen können, sieht das für zukünftige Pensionisten-Generationen nicht mehr so rosig aus: Nur knapp jeder zweite Befragte (49 Prozent) im Burgenland glaubt nämlich, dass es die staatliche Pension in der heutigen Form bei eigenem Pensionsantritt noch geben wird“, so Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und verantwortlich für den Bankenvertrieb Marke s Versicherung. Ein Halten des gewohnten Lebensstandards, alleine mit der staatlichen Pension, bezweifeln gut zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten im Burgenland völlig.

Demzufolge meinen 95 Prozent aller Pensionsskeptiker im Bundesland, dass die staatlichen Pensionen weiter gekürzt werden; 91 Prozent, dass sie mehr privat vorsorgen werden müssen; 90 Prozent, dass das Pensionsantrittsalter deutlich steigen wird und 86 Prozent glauben, dass die Pensionsbeitragszahlungen erhöht werden. 49 Prozent der Befragten sind sogar der Meinung, dass es für sie einmal überhaupt keine staatliche Pension mehr geben wird. Übrigens: Aktuell wenden die Österreicher laut Studie monatlich im Durchschnitt 120 Euro für die eigene private Pensions- und Gesundheitsvorsorge auf.


Lebensträume angehender Pensionisten

Wenig überraschend gestalten sich die Lebensziele für das eigene Alter. „So ist eine gute Gesundheit für neun von zehn Burgenländer die klare Nummer 1 auf ihrer Wunschliste fürs eigene Alter gefolgt von der Hoffnung, später einmal finanziell abgesichert zu sein und sich über Geld keine Sorgen machen zu müssen“, sagt Georg Posch, Direktor der Erste Bank im Burgenland. Auf Platz 3 und 4 der Befragten im Burgenland, mit 76 Prozent und 75 Prozent, folgen die Wünsche im Alter jemanden in der Nähe zu haben, mit dem man reden kann sowie einmal nicht einsam zu sein.

Pflegekosten als Damokles-Schwert

Der erfreuliche Umstand, dass wir alle immer älter werden, hat leider auch eine Kehrseite: Diesen Zugewinn an Lebensjahren können nicht alle bei bester Gesundheit und ohne fremde Hilfe genießen. Demnach sind 80 Prozent der Burgenländerinnen und Burgenländer der festen Überzeugung, dass auch der rechtzeitige Abschluss einer privaten Pflegeversicherung unabdingbar ist, um später selbst darüber entscheiden zu können, wie man betreut bzw. gepflegt werden möchte. Auf die Frage, wie hoch die Menschen die finanzielle Lücke zwischen den zukünftigen Pflegekosten und den staatlichen Pflegeleistungen einschätzen, wird im Burgenland ein Betrag von durchschnittlich 1.487 Euro im Monat genannt. „Ein durchaus realistischer Wert, wenn man sich die Berechnungen von Hilfsorganisationen ansieht, wonach ein Platz im Pflegeheim – je nach Pflegebedarf und Ausstattung – mit bis zu 6.000 Euro und die monatlichen Kosten für die Pflege zu Hause mit 3.500 Euro bis 4.500 Euro zu beziffern sind“, so Bartalszky. Dem gegenüber beläuft sich die durchschnittliche Alterspension in Österreich auf 890 Euro für Frauen (1.480 Euro Männer) und das mediane Pflegegeld auf rund 470 Euro.


Betreuung und Pflege am liebsten zu Hause

Befragt danach, wie sich die unterschiedlichen Pflegeangebote künftig entwickeln werden, meinen acht von zehn befragte Burgenländer (84 Prozent), dass die Betreuung durch mobile Pflegekräfte im eigenen Zuhause am stärksten an Bedeutung gewinnen wird. Gefolgt von der 24-Stunden-Betreuung durch eine externe Pflegekraft in den eigenen vier Wänden (72 Prozent) und Pflege- und Altenheime mit lediglich 35 Prozent auf Platz 3. Überraschend: Völlig abgeschlagen, mit lediglich 30 Prozent, sehen die Befragten die künftige Bedeutung der Pflege durch Familienangehörige. Geht es dann danach, welche Betreuungsform man sich selbst einmal wünscht, zeigt sich hier ein völlig konträrer Trend: Es führt klar die Pflege durch die Familie, gefolgt von der 24-Stunden-Betreuung zu Hause sowie Pflege- und Altenheime.

 


Zur Studie:
s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online-Befragung zum Thema „Die neue Pensionisten-Generation“. Ende 2019 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen zu finanziellen Vorsorgethemen, die Entwicklung der Wünsche und Vorstellungen zukünftiger Pensionisten-Generationen sowie zum Zukunftsthema Pflege. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren.