10.09.2021

Erste Group fördert Wachstum sozialer Organisationen durch Eigenkapitalstärkung

Die Erste Social Finance Holding, ein Joint Venture von Erste Group und ERSTE Stiftung, lancierte mit „Quasi-Equity“ vor kurzem ein innovatives Instrument zur Finanzierung sozialer Vorhaben. Mit finanzieller Unterstützung seitens der Europäischen Union stärkt diese neue Finanzierungsmöglichkeit nicht nur das Eigenkapital, sondern damit auch das Wachstum und die Wirkung sozialer Organisationen. In Form sogenannter qualifizierter Nachrangdarlehen steht Quasi-Equity sozialen Unternehmen sowie gemeinnützigen und nicht-staatliche Organisationen in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Serbien und Kroatien zur Verfügung

„Die Covid-19-Krise hat in unserer Region eine Vielzahl von Mängeln im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen sichtbar gemacht. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen trägt die Förderung der Resilienz und Entwicklung sozialer Organisationen wesentlich bei. Durch Erhöhung des Eigenkapitals stärkt Quasi-Equity die finanzielle Gesundheit dieser Organisationen und ermöglicht es ihnen, ihre Wachstumspläne sowie neue Projekte umzusetzen, beziehungsweise bestehende Projekte zu erweitern. Dies erlaubt es sozialen Organisationen, ihre Produkte und Leistungen noch mehr Personen anzubieten und damit ihre Wirksamkeit zu erhöhen“, so Peter Surek, CEO der Erste Social Finance Holding.

SOZIALE ORGANISATIONEN UNTERSTÜTZEN, UM DEREN WIRKUNG ZU VERSTÄRKEN

Bei Quasi-Equity liegt der Fokus auf der Finanzierung etablierter sozialer Organisationen mit einem bewährten, erfolgreichen Geschäftsmodell unabhängig von ihrer Rechtsform. Der Finanzierungszweck kann unterschiedlich sein, wie z.B. die Eröffnung neuer Standorte, die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die Digitalisierung des Geschäftsbetriebs oder die Erholung nach der Covid-19-Krise. Das neue soziale Finanzierungsinstrument der Erste Group kann auch zur Mitfinanzierung kleinerer sozialer Immobilienprojekte wie Sozialwohnungen, Wohnraum für Ältere, Kindergärten oder Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden.


BESSERES RISIKOPROFIL UND UNVERÄNDERTE EIGENTÜMERSTRUKTUR

Aufgrund der Stärkung ihres Eigenkapitals durch Quasi-Equity können Kunden zusätzliche Darlehen von lokalen Banken der Erste Group zur Finanzierung größerer Investitionsvorhaben in Anspruch nehmen. Dank des flexiblen Rückzahlungsplans bei Quasi-Equity können sie mit der Kapitalrückzahlung auch erst nach einigen Jahren beginnen, was ihnen ausreichend Zeit für die Entwicklung und den Ausbau ihrer Projekte sowie die Erwirtschaftung der erforderlichen Erlöse verschafft. Der Hauptvorteil von Quasi-Equity-Investitionen liegt darin, dass sie weder die Eigentümerstruktur verändern noch die Beteiligung bestehender Anteilseigner schwächen. Damit bleiben die sozialen Organisationen unabhängig, ohne Einmischung in ihr operatives Management.


ZUSAMMENARBEIT MIT DER EUROPÄISCHEN UNION UND DEM IMPACT HUB

Nach einer öffentlichen Ausschreibung im Rahmen des EU-Programmes für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) erhielt Quasi-Equity einen Zuschuss zur Unterstützung der Entwicklung neuer sozialer Finanzierungsinstrumente sowie eine EaSI-Garantie. Durch den Zuschuss ist es zudem möglich, sozialen Organisationen kostenlose, nicht-finanzielle Leistungen, wie individuelle Beratung, Mentoring, Fortbildung und technische Unterstützung anzubieten. Diese Leistungen werden durch den Impact Hub Vienna, einem Inkubator für soziale Innovationen, und dessen Partnerorganisationen erbracht. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde Quasi-Equity am 9. September den Teilnehmern während einer Podiumsdiskussion anlässlich der in Wien abgehaltenen Impact Days 2021 präsentiert.

„Soziale Finanzierungen schaffen inklusive Arbeitsplätze, unterstützen soziale Innovation und stärken die Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene. Mit der sozialen Wirtschaft verfügen wir über ein wirksames Instrument, mit dem wir gerechte, grüne und digitale Reformen vorantreiben können. Die Lancierung des neuen Quasi-Equity-Finanzierungsinstruments der Erste kommt zum richtigen Zeitpunkt, um soziale Unternehmen bei der Einführung neuer Produkte und Leistungen, der Digitalisierung des Geschäftsbetriebs und der Überwindung der Covid-19-Krise zu unterstützen,“ sagt Nicolas Schmit, Kommissar für Beschäftigung und Soziales.


DIE ERSTE SOCIAL FINANCE HOLDING

Die Erste Social Finance Holding (ESFH) wurde 2008 gegründet und strebt – im Sinne des Gründungsgedanken der Erste Group, Wohlstand zu verbreiten und allen Menschen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu bieten – eine positive soziale Wirkung an. Sie agiert als soziale Finanzinvestorin und Intermediärin in der CEE-Region, investiert in soziale Geschäftsmodelle und bringt innovative soziale Finanzinstrumente auf den Markt. Für weitere Informationen über die sozialen Finanzierungsaktivitäten der Erste klicken Sie bitte hier.


DAS EU-PROGRAMM FÜR BESCHÄFTIGUNG UND SOZIALE INNOVATION (EASI)

Mit dem Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI, 2014-2020) verfolgt die Europäischen Union das Ziel, ein hohes Beschäftigungsniveau, adäquaten Sozialschutz, den Kampf gegen soziale Ausgrenzung und Armut und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu fördern. Die EaSI-Programmachse Mikrofinanzierung und soziales Unternehmertum unterstützt Finanzintermediäre, die Personen und Kleinstunternehmen Mikrokredite anbieten oder Zugang zu Finanzierungen für Mikro- und Sozialunternehmen bereitstellen. Von 2021 bis 2027 wird das EaSI-Programm eine Komponente des Europäischen Sozialfonds plus (ESF+) darstellen.