Global Strategy 3Q 2025

Global Strategy (DE) , 25. Juni
Das zweite Quartal endete wie es begonnen hatte – mit hoher Unsicherheit. War es zu Beginn des Quartals die Ankündigung von massiven US-Zöllen, so war es zum Ende die Zuspitzung des Konflikts im Nahen Osten. Derzeit sieht es nach einer Beruhigung aus, der Ausblick bleibt aber mit Risiken behaftet. Am 9. Juli etwa ist eine weitreichende Entscheidung zu den US-Zöllen geplant. Die Wirtschaft zeigt sich aber erstaunlich resilient, was sich in anhaltend guten Unternehmensdaten widerspiegelt. Unser Ausblick für die Finanzmärkte bleibt daher überwiegend selektiv positiv.

Wirtschaft: Die Wirtschaftsdaten für die Eurozone waren für das erste und zweite Quartal durch vorgezogene Exporte in die USA und hohe Investitionen in Irland ansässiger Konzerne bestimmt. Das wahre Bild der Konjunktur wird sich erst im dritten Quartal zeigen, für das wir ein nur moderates Wachstum erwarten. In den USA ist es ebenfalls derzeit schwierig die aktuelle Stärke der Konjunktur zu erfassen, die Zeichen für eine Abschwächung überwiegen. Die Inflation ist in beiden Wirtschaftsräumen deutlich gesunken und eine Erreichung der 2% Ziels der jeweiligen Notenbank ist in Reichweite. Vor allem die weitere Handelspolitik der US-Regierung stellt ein erhebliches Risiko dar.

Anleihen: Deutsche Bundesanleihen werden im Spannungsfeld der erwarteten wirtschaftlichen Belebung (infolge höherer öffentlicher Investitionen) und einer sich abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwächung in den USA bleiben. Zusammen mit unveränderten Leitzinsen spricht dies für ein weitgehend unverändertes Niveau der Renditen. In den USA sollten hingegen eine schwächere Konjunktur und weitere Zinssenkungen der US-Fed zu einem moderaten Absinken der Renditen von US-Staatsanleihen führen. Das Risiko ist auch hier die US-Politik, die einen weiteren Vertrauensverlust in die USA als Investitionsstandort auslösen könnte, was US-Renditen steigen lassen würde.

Währungen: Der bessere Ausblick für die Eurozone und die erratische US-Politik haben im zweiten Quartal zu einer deutlichen Abschwächung des Dollar zum Euro geführt. Das Potential für negative Überraschungen sehen wir weiterhin in den USA höher und erwarten eine weitere moderate Abschwächung des Dollar. Der Euro sollte aufgrund einer Belebung der Konjunktur gegenüber dem Schweizer Franken leicht zulegen. Für Gold gehen wir aufgrund der anhaltenden Nachfrage von Notenbanken und Anlegern von weiteren Zugewinnen aus.

Aktien: Die jüngsten Quartalsergebnisse der börsenotierten Unternehmen haben sowohl in den USA als auch Europa überwiegend positiv überrascht. Die Ausblicke für die weitere Geschäftsentwicklung der Unternehmen blieben positiv und lassen generell eine Beschleunigung des Gewinnwachstums im nächsten Jahr erwarten. Der Tech-Sektor wird dazu einen erheblichen Beitrag leisten und bleibt damit von uns favorisiert. Eine ebenfalls positive Entwicklung erwarten wir unter anderem auch für den Finanzsektor.