Expansion & Industrialisierung (1850–1918)
1873
Am 9. Mai stürzen die Aktienwerte an der Wiener Börse dramatisch ab, die Euphorie der Gründerzeit endet abrupt. Etwa die Hälfte der in den letzten Jahren gegründeten Unternehmen geht in Konkurs, nur ein Viertel der zahlreichen Banken überlebt. Auch die Erste österreichische Spar-Casse bleibt von den Turbulenzen nicht verschont und erleidet im Hypothekargeschäft (Immobilienfinanzierung) große Verluste. Allerdings kommt der Sparkasse nach dem Börsenkrach der Zustrom von neuem Kapital zugute, das nun nach einer sicheren Anlage sucht.

Schwarzer Freitag an der Wiener Börse am 9. Mai 1873, Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schwarzer_Freitag_Wien_1873.jpg
1875–1900
Die Einlagensummen bei der Sparkasse steigen Jahr um Jahr, ebenso die Zahl der Sparerinnen und Sparer. Mit den Gewinnen steigen auch die verfügbaren Überschüsse stark an, von denen regelmäßig an karitative Organisationen und für kulturelle Zwecke gespendet wird. Bedeutende Summen gehen etwa an das Spital der Barmherzigen Brüder, den Frauen-Erwerbs-Verein und die Gesellschaft für Musikfreunde.

Spendenliste der Ersten österreichischen
Spar-Casse, 1895
1914–1918
Um den Ersten Weltkrieg zu finanzieren, werden Staatsanleihen – Kriegsanleihen – aufgelegt. Gegen ihre traditionelle Geschäftspraxis steigen auch die Sparkassen ins Depotgeschäft ein. Der verlorene Krieg und die folgende Inflation bewirken, dass die Zeichner der Kriegsanleihen so gut wie nichts von ihrem investierten Geld zurückerhalten.