Umbrüche & Neuanfänge (1918–1945)

1925


Der erste Weltspartag wird in Österreich gefeiert. Er soll nach den harten Jahren der Weltwirtschaftskrise und Inflation wieder zum Sparen anregen, zum Beispiel durch kleine Geschenke oder höhere Zinsen.

Von Anfang an steht der pädagogische Aspekt im Vordergrund: Kinder und Jugendliche sollen früh mit dem Spargedanken vertraut gemacht und Sparsamkeit als gesellschaftliche Tugend propagiert werden. Für die Wirtschaft ist der Aufbau von Kapital für Investitionen durch Spareinlagen zentral.

Werbeplakat zum 1. Weltspartag, 1925

Ende 1920er–Jahre

Nachtaufnahme der Zweigstelle Wieden, Suttnerplatz 6

Die Erste österreichische Spar-Casse eröffnet 1927 Filialen in der Mariahilfer Straße und in der Hietzinger Hauptstraße. Grund dafür sind nicht nur die Standortaktivitäten der Mitbewerber:innen, sondern auch die neu erwachte Tugend des Sparens. Drei Jahre später gibt es bereits 14 Zweigstellen in Wien. Das Geschäft beschränkt sich fast ausschließlich auf Spareinlagen.

1938


Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Nationalsozialistische Deutschland im März werden die österreichischen Sparkassen in die deutsche Sparkassenorganisation eingegliedert. 

Kalender zum 120-jährigen Jubiläum,
Hauptanstalt am Graben mit Hakenkreuzbeflaggung

1939–1945

Die Geld- und Kreditwirtschaft wird in den Dienst des „Dritten Reiches“, vor allem die Finanzierung von Aufrüstung und Krieg, gestellt. 1941 setzt das staatlich geförderte „Eiserne Sparen“ ein. Die Kreditinstitute, aber auch Versicherungen und Sozialversicherungsträger müssen die Spareinlagen in Staatspapieren anlegen, mit denen die Rüstungsausgaben bezahlt werden.