30.10.2017

Burgenland-Studie: Sparbetrag steigt, Zufriedenheit bleibt aber unverändert

Nur 10% der Einlagen in Aktien – 4 Milliarden Euro mehr Rendite

Über 260 Milliarden Euro des Geldvermögens der Österreicher sind Einlagen und Bargeld und liegen niedrig verzinst großteils auf Sparbüchern oder Girokonten. Würden die Österreicher nur 10% ihres nahezu unverzinsten Geldes zum Beispiel in Aktien umschichten, so wäre seit 2013 ein zusätzliches Geldvermögen von EUR 4 Milliarden zu erzielen gewesen.[1]Dass Aktien auch ein höheres Risiko mit sich bringen, ist klar. Aber die niedrigen Zinsen und die steigende Inflation vernichten geparktes Geld, wenn man sich als Anleger nicht darum kümmert“, so Jeserschek. Mit einer baldigen Zinsanhebung seitens der Europäischen Zentralbank ist nicht zu rechnen. Die Analysten der Erste Group sehen solch ein Szenario frühestens Ende 2018, sofern sich die Wirtschaft in der Eurozone weiter gut entwickelt. Aber selbst dann wird es noch einige Jahre brauchen, bis sich die Sparzinsen der Inflationsrate wieder annähern könnten.


Ethisch-nachhaltige Investments immer interessanter

Eine Form der Geldanlage wird für die Österreicher immer interessanter: ethisch-nachhaltige Investments. Jeder zweite Burgenländer weiß, was darunter zu verstehen ist, aber gerade einmal 2% haben auch solche Produkte. Das Interesse daran ist dennoch sehr hoch: 45% halten solche Investments für interessant. Michael Jeserschek führt die große Diskrepanz zwischen Interesse und Wertpapier-Besitz darauf zurück, dass viele Anlegerinnen und Anleger immer noch zu wenig über Wertpapiere wissen und daher bei Veranlagungen an den internationalen Börsen zurückhaltend agieren.

Die Hälfte der Burgenländer (50%) gehen davon aus, dass ethisch-nachhaltige Investments gleich viel Ertrag bringen, wie jedes andere Investment. Die überwiegende Mehrheit der Anleger im Burgenland (64%) würde aber sogar einen geringeren Gewinn akzeptieren, nur damit das Geld nachhaltig veranlagt ist. „Das müssen sie aber nicht“, so der Direktor der Erste Bank im Burgenland. „Zahlreiche internationale Studien bestätigen, dass Verantwortung und Rendite keinen Widerspruch darstellen. Wer nachhaltig anlegt, macht sich mehr Gedanken. Was geschieht mit meinem Geld? Welchen sozialen und ökologischen Mehrwert kann ich damit erzielten?“, so Jeserschek.


Volumen bei nachhaltigen Investments steigt stark

Die Erste Asset Management (EAM) zählt in Österreich mit mehr als 15 Jahren Erfahrung zu den Pionieren im Bereich nachhaltiger Geldanlage. Insgesamt verwaltet die Erste Asset Management aktuell per 30.9.2017 rund 4,7 Milliarden Euro an Geldern in ethisch-nachhaltigen Fonds und ist damit Marktführer in Österreich. 2011 lag das Volumen noch bei 2,4 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von fast 90 Prozent und zeigt wie dynamisch sich dieses Thema bei privaten und institutionellen Anlegern entwickelt. Beim Investment-Prozess von ethisch-nachhaltigen Investments verfolgt die EAM einen integrativen Ansatz, der soziale und Umwelt-Aspekte genauso wie die Unternehmensführung bewertet. Ausschlusskriterien sind u.a. geächtete Waffen, Atomkraft, Waffenproduktion bzw. -handel. Auch in Unternehmen die in Kinderarbeit, Verstöße gegen Menschen- und Arbeitsrechte, Korruption, etc. involviert sind, darf nicht investiert werden.


Regelmäßiges Ansparen mit Fonds

Auf längere Sicht ist das regelmäßige Ansparen mit Fonds eine erfolgsversprechende Strategie. Wer regelmäßig in einen Fondssparplan einzahlt, nützt die Schwankungen des Kapitalmarktes für den schrittweisen Kapitalaufbau zu einem besseren Durchschnittkurs. „Mit dem nachhaltigen s Fonds Plan Mix kann man beispielsweise bequem in mehrere ethisch-nachhaltige Fonds gleichzeitig ansparen und von den Renditechancen an den internationalen Kapitalmärkten profitieren. Das ist bereits ab 100 Euro im Monat möglich“, so Jeserschek und weiter:  „Aus meiner Sicht sind derzeit die beiden nachhaltigen Aktienfonds Erste Responsible Stock Dividend und Erste WWF Stock Environment besonders interessant.“  Der ERSTE RESPONSIBLE STOCK DIVIDEND (AT0000A1QA79) investiert weltweit in Aktien von Unternehmen, die nachhaltig agieren und eine attraktiven Dividendenrendite ausschütten. Der zweite Aktienfonds, der ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT investiert ausschließlich in Unternehmen aus der Umweltbranche, indem die Themen Wasseraufbereitung, Recycling, erneuerbare Energieträge und Mobilität aufgegriffen werden. Der Fonds hat auf die letzten fünf Jahre 10,9% Ertrag gebracht, seit Jahresbeginn liegt er mit 5,0% im Plus.

[1] Quelle: Auf Basis Geldvermögensrechnung OeNB (Zeitraum 2013-2017/Q2), eigene Berechnungen