

„Ich will andere weiterbringen!"
Erfahrungen von Dagmar Novoszel
Dagmar Novoszel leitet die Abteilung Channel- und Vertriebsstrategie. Sie ist seit 2004 bei der Erste Bank Oesterreich über verschiedene Stationen: Privatkunden-Betreuung, Betreuerin für Kommerzkund:innen und Freie Berufe, Filialleitung und Regionalleitung.
Ihr Motto: Nie aufgeben! Dagmar lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter Anna in Langenzersdorf.
Liebe Dagmar, wo kommst du her?
Ich komme aus einer sehr liebevollen, bodenständigen Familie mit starken Frauen, die für mich eine große Vorbildfunktion hatten. Ich habe schon früh gelernt, Dinge selbst anzugehen, nicht zu warten und mit anzupacken.
Werte wie Zusammenhalt, Wertschätzung, aber auch klare Regeln waren in meiner Kindheit und Jugend sehr wichtig.
Auch Leistung war ein sehr wichtiger Wert, mit dem ich groß geworden bin. Ein Motto bei uns war: Mach was aus deinem Leben, es liegt in deiner Hand.
In meiner Familie gab es nie die Erwartung, Matura zu machen oder zu studieren. Das war etwas, dass ich selbst aktiv in die Hand genommen habe. Ich habe dann auf der WU studiert, aber nebenbei schon Vollzeit gearbeitet. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte das Gefühl: Ich muss das jetzt nicht tun, sondern ich will das tun. Das war sehr selbst ermächtigend.
Was hat dich geprägt?
Ich bin sehr selbstständig und frei aufgewachsen. Meine Mutter war erst 20, als sie mich bekommen hat. Ich bin seit meinem 15. Lebensjahr neben der Schule arbeiten gegangen, damals in der Gastro, und war schon immer sehr selbstständig. Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, war mir schon immer sehr wichtig.
Was ist dir wichtig?
In meiner Arbeit muss es immer eine Sinnhaftigkeit geben. Ich will Menschen helfen, gute Entscheidungen zu treffen oder ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Für mich macht eine Arbeit dann Sinn, wenn ich einen Beitrag leisten kann, der andere weiter bringt. Das ist meine große Aufgabe im Leben. Einerseits geht es mir darum, Themen weiterzurbringen, aber vor allem will ich Menschen weiterbringen.
Für mich geht es immer um die Frage: Was ist mein Beitrag, für den ich leisten kann? Welchen Mehrwert kann ich stiften.
Der Wunsch, den ich für meine Tochter habe, ist ganz einfach, aber doch schwer: Ich wünsche mir einfach, dass sie etwas findet, dass sie erfüllt. Egal, was das ist. Das zu finden ist Challenge genug, aber das wünsche ich mir für sie.
Wie wichtig ist dir Financial Literacy?
Financial Literacy ist mir unglaublich wichtig. Ich will nicht, dass es Frauen gibt, die in der Pension überlegen müssen: Kann ich mir den Frisör leisten? Mir ist es ein wirkliches Anliegen, Menschen aufzuklären und ihnen - nicht nur ich selbst - sondern als Bank - zu helfen, wichtige finanzielle Entscheidungen für ihr Leben zu treffen. Sich Träume erfüllen zu können. Das sehe ich als eine sehr sinnhafte Aufgabe. Und das sehe ich auch als sinnstiftend, für die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite.
Gesundheit, Gemeinschaft, Geld
Nach dem 3-G-Konzept leben – vital und fit durchs Leben gehen, gute Beziehungen pflegen und finanziell selbständig agieren können.
Das ist die Basis und ich finde, das sollte schon in der Schule Bestandteil sein. Was ist wesentlich für meine Gesundheit? Aber auch: Was kostet das Leben? Wie schaut es in meiner Pension aus? Was ist abgesichert, was nicht? Wie erhält man Freundschaften? Wie geht man mit Konflikten um. Diese drei Lebensbereiche sind elementar für ein glückliches und ausgewogenes Leben.
Was ist deine schönste Kundengeschichte?
Eine alleinerziehende, sehr vermögende Kundin habe ich sehr lange betreut, wir sind heute noch in Kontakt. Einmal rief sie mich an und fragte mich: “Wie gehe ich denn mit meinen Kindern um hinsichtlich meines Vermögens. Können Sie mich unterstützen, die Kinder in die Welt der Veranlagung einzuführen?” Ich habe damals den Kindern erklärt, wie Investitionen funktionieren und mit 18 haben sie ihre erste Veranlagung getätigt.
Ein anderes Mal habe ich einen Malerbetrieb beraten und unterstützt und dieser rief mich nach 8 Jahren plötzlich an - nachdem ich Jahre lang nichts gehört hatte: er hatte gerade die letzte Kreditrate überwiesen. Er wollte sich bedanken, dass ich an ihn geglaubt hatte und ihn so gut beraten habe. Das sind tolle Geschichten, die mir Freude machen.
Wie ist deine Verbindung zum Frauennetzwerk der Erste Group "Erste Women's Hub"?
Mir liegen die Themen des Erste Women's Hub sehr am Herzen und mir ist es wichtig, den Erste Women's Hub zu unterstützen.
Ich unterstütze sehr gerne und vernetze Menschen. Ich bin da.
Ich finde es total wichtig, ein Frauennetzwerk im Unternehmen zu haben. Es gibt so viele Menschen, die vom Erste Women's Hub profitieren. she invests ist DIE Erfolgsstory, darauf kann der Erste Women's Hub sehr stolz sein.
Frauen unterschätzen sich oft selbst und haben Selbstzweifel und da hilft der Erste Women's Hub und bietet Anknüpfungspunkte und die Möglichkeit Mentoring in Anspruch zu nehmen. Und ich freue mich sehr, ein Role Model sein zu dürfen und anderen zu helfen, ihren Weg zu finden.
Wo gehst du hin?
Ich gehe in eine Zukunft, die ich mitgestalten will und kann. Mir ist es wichtig, lösungsorientiert, Dinge voranzutreiben.
Auch hier ist mir der Sinn und der Beitrag, den ich leisten will, ganz wichtig. Das treibt mich an.
Die Zukunft mitzugestalten bedeutet für mich immer mehr, eine Mentoren- und Coaching-Rolle einzunehmen und anderen zu helfen, selbstbestimmt zu leben. Wie kann ich andere begleiten und als Vorbild vorangehen? Dem will ich auch in Zukunft weiter nachgehen.
Vielen Dank, liebe Dagmar, für das Interview!