• 76 Prozent haben geplante Vorsorgemaßnahmen nicht verschoben
  • Sieben von zehn Burgenländern nicht von finanziellen Einbußen durch Corona betroffen
  • Für mehr als die Hälfte spielt Nachhaltigkeit in der Vorsorge eine wichtige Rolle 

Danach befragt, wie stark man selbst oder Personen im eigenen Haushalt aufgrund der Corona Krise von finanziellen Einbußen durch beispielsweise Kurzarbeit, Jobverlust oder Umsatzrückgängen betroffen sind, antworten 73 Prozent im Burgenland mit „eher nicht“ bzw. „überhaupt nicht stark betroffen“. Georg Posch, Regionsleiter der Erste Bank im Burgenland und Niederösterreich Süd: „Demzufolge geben auch 76 Prozent an, vor der Krise geplante Vorsorgemaßnahmen auch tatsächlich getätigt zu haben. 11 Prozent haben dies auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das ist natürlich legitim, aus den Augen verlieren sollte man die finanzielle Vorsorge aber keinesfalls.“ Die Corona Krise hat das Vorsorgeverhalten der Menschen aber generell nicht stark verändert. 61 Prozent haben gleich viel Geld in ihre private Pensions- und Gesundheitsvorsorge investiert. 21 Prozent geben an weniger und 11 Prozent meinen mehr Geld zur Seite gelegt zu haben.

Mit staatlicher Pension alleine wird es knapp

Apropos Pension: Wenn die Menschen im Bundesland an die eigene staatliche Pension denken, glauben lediglich 40 Prozent daran, dass es diese in der heutigen Form bis zu ihrem eigenen Pensionsantritt noch geben kann. „Viele sind daher der Überzeugung, dass sie hinkünftig tendenziell mehr private ergänzende Vorsorge für den Lebensabend treffen werden müssen. Eine durchaus realistische Einschätzung bedenkt man, dass neben den demographischen Veränderungen nun auch noch die steigende Staatsverschuldung aufgrund der Corona Krise das Budget zusätzlich belastet“, meint dazu Bartalszky. Eine überwiegend zurückhaltende Einschätzung wird auch in punkto gleichbleibenden Lebensstandards – alleine durch die staatliche Pension – abgegeben: Sieben von zehn befragte Burgenländerinnen und Burgenländer (70 %) glauben nicht, dass sich das ausgehen kann, was auch die hohe Bedeutung der privaten finanziellen Vorsorge erklärt.


Vorsorgemotive klar definiert

Die Bedeutung der finanziellen Vorsorge ist für acht von zehn befragten Menschen im Burgenland (81 %) gerade in Krisenzeiten hoch, was sich auch im Trendvergleich zeigt. Demzufolge werden österreichweit im Schnitt 161 Euro im Monat für die private Pensions- und Gesundheitsvorsorge investiert. Männer legen dabei durchschnittlich 204 Euro und Frauen 110 Euro monatlich zur Seite. Unter den Top-Vorsorgethemen im Bundesland, also jenen Lebensbereichen, für die man jedenfalls gerne bereit ist, privat ergänzend vorzusorgen, stehen zwei Themen ganz klar im Fokus: Das Thema Gesundheit (73 %) und die eigene Pension (68 %). Überraschend: Erst an dritter Stelle kommen kurzfristig verfügbare finanzielle Reserven (55 %) gefolgt von der Vorsorge für die Familie (54 %). Spontan befragt, was unter finanzieller Vorsorge verstanden wird, nennt ein Drittel (33 %) das Sparen bzw. die Schaffung finanzieller Rücklagen. Auf Platz 2 mit 26 Prozent der Nennungen schafft es die Pensions- und Altersvorsorge, die Lebensversicherung (18 %) und das Sparbuch bzw. die Sparkarte mit 14 Prozent.


Anlage-Klassiker auch in der Krise gefragt

Die Top 3-Vorsorgeprodukte der Burgenländer sind Sparbücher bzw. Sparkarten (55 %), gefolgt von der Lebensversicherung (51 %) und dem Bausparvertrag (45 %). Aber auch Investitionen am Kapitalmarkt sind attraktiv: Immerhin setzen bereits 21 Prozent auf Fondssparpläne und 15 Prozent auf Wertpapiere. Posch: „Eine vernünftige Vorsorgestrategie beruht immer auf einem gut diversifizierten Portfolio. Auch wenn Sicherheit beziehungsweise ein geringes Risiko im Burgenland immer noch im Vordergrund stehen, können in Niedrigzinszeiten Wertpapiere für Rendite sorgen. Das ist umso wichtiger zu wissen, weil sich die Zinssituation auch noch länger nicht verändern dürfte.“ Zusätzlich gewinnt nachhaltige Geldanlage immer mehr an Bedeutung: So geben bereits deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (56 %) an, dass ihnen Nachhaltigkeit bei der persönlichen Vorsorge bzw. Veranlagung sehr bzw. eher wichtig ist. Und: Knapp jeder Sechste (58 %) ist darüber hinaus überzeugt, dass der Nachhaltigkeitsgedanke im Finanzbereich in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird – eine durchaus positive Entwicklung im Anlageverhalten der Burgenländer.

 

Zur Studie: s Versicherung, Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online-Befragung zum Thema „Vorsorge in Zeiten von Corona? Wie die Österreicher in der Pandemie vorsorgen“. Ende 2020 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen zum Einfluss der Corona Krise auf Spar- und Vorsorgethemen, den Corona bedingten Veränderungen im täglichen Leben sowie die Zukunftserwartungen nach Corona. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren